Was ist eigentlich… sunu?
Sunu ist eine von drei Ideen aus der Universität Kassel, die für den Wettbewerb HESSEN IDEEN nominiert wurde. Ich habe das Team gefragt, was das Besondere ihrer Idee ist und wie sie auf die Idee gekommen sind.
Was habt ihr vor? Beschreibt doch kurz eure Idee!
Wir möchten, dass wir alle regionale und gesunde Lebensmittel beziehen können. Deswegen unterstützen wir Solidarische Landwirtschaften mit einer Open Source Webanwendung, die diesen bei Administration, Logistik und Kommunikation hilft.
Solidarische Landwirtschaften “Solawis” haben spezielle Bedürfnisse bezüglich der Vertriebswege und der Mitarbeit der Verbraucher_innen. Wir bündeln die Anforderungen, die sich daraus ergeben in unserer Software.
Was ist das Besondere an eurem Konzept?
Wir arbeiten nicht nur FÜR sondern MIT der Gemeinschaft und sind damit Teil einer großen, zukunftsweisenden Bewegung. Wir sind kein kommerzielles Produkt, sondern glauben an den Open Source Gedanken. Das heißt aber nicht, dass wir kein Geld verdienen. Wir sehen uns als Gemeinschaftsprojekt, das wie Solawis auch von einer aktiven Community getragen wird. Wir entwickeln deshalb auch nicht alles neu, sondern binden existierende und passende Lösungen ein bzw. kooperieren mit entsprechenden Anbietern. Und: weil die Solawis da draußen so individuell sind, ist die Anwendung modular aufgebaut – jede Solawi kann die für sich passenden Module einsetzen.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Wir sind alle Mitglieder von Solawis und wissen die Vorteile sehr zu schätzen. Solawis wachsen – sowohl die Mitgliederzahl als auch die Anzahl an Initiativen. Gleichzeitig setzen wir heute verstärkt digitale Lösungen ein, die uns die Arbeit erleichtern (sollen). Carolin, Mikel und Christopher haben ihre Solawis mit gegründet – da waren sie von Anfang an mit den Herausforderungen von Administration und interner Abstimmung konfrontiert. Es gibt aber aktuell nur viele verschiedene, v.a. kommerzielle digitale Lösungen. Das passt einfach nicht zum Gemeinschaftsgedanken und greift auch nicht die speziellen Bedürfnisse von Solawis auf. Dafür gibt es jetzt uns!
Wie habt ihr euch als Team gefunden?
Carolin und Kristina sind Schwestern. Wolfgang, ihr Vater, ist seit über 30 Jahren Unternehmer im Softwarebereich. Carolin und Kristina kamen im Zuge der Diskussionen um die Unternehmensnachfolge auf die Idee. Schnell hat sich daraus ein eigenes Projekt entwickelt und das Team erweitert. Carolin und Mikel kennen sich aus der Solawi Dublin. Mikel hat schon länger darüber nachgedacht ein eigenes Projekt mitzugestalten. Christopher hat sich im Zuge seiner Solawi-Gründung (Ulm) mit dem Thema auseinandergesetzt und ist dann über einen Aufruf über das Solawi-Netzwerk auf uns gestoßen.
Welche Aufgaben übernimmt jeder von euch im Team?
Mikel programmiert, Carolin unterstützt ihn und bildet die Schnittstelle zu den Anwendern, Wolfgang kümmert sich um die Spezifikation der Anforderungen, Kristina betreut das Netzwerk und sucht nach Finanzierungspartnern, Christopher arbeitet am Geschäftsmodell und kümmert sich um das Projektmanagement.
War Gründen immer schon eine Option für euch?
Absolut, aber Gründen allein ist nicht ausreichend. Wir haben eine Vision und wollen die Probleme von Solawis lösen. Das ist viel wichtiger als die Gründung an sich.
Was sind eure Pläne für das nächste Jahr?
Das Wichtigste für uns im kommenden Jahr ist, das Produkt aus unserer Testphase in einen deutschlandweiten, produktiven Einsatz zu bringen. Darüber hinaus brauchen wir noch weitere finanzielle Mittel. Wir sind auf jeden Fall optimistisch und denken z.B. gerade über eine Crowdfunding-Kampagne nach.
Wie motiviert ihr euch, wenn es mal nicht so läuft?
Die Zusammenarbeit im Team stärkt ungemein. Wenn etwas mal nicht klappt, dann lernen wir daraus und es folgt etwas Neues, noch Besseres.
Weitere Ideen aus Kassel, die für den Wettbewerb HESSEN IDEEN 2017 nominiert wurden, sind HydroNeo – ein intelligentes Managementsystem für Aquakulturen – und SplitPay – eine Bezahlmethode für Gruppen- .